Die Einreise nach Albanien war gar kein Problem und wir waren an der Grenze echt schnell durch.
Auf der Albanischen Seite war auch sofort ein Stand wo man eine SIM Karte kaufen konnte. Zwar ist das an der Grenze etwas teurer, das war uns aber egal nachdem unser komplettes Guthaben in Montenegro weg war, weil wir vergessen hatten das Daten Roaming auszustellen.
Inzwischen wissen wir allerdings auch das die SIM Karte an der Grenze ohne Telefonnummer ist und man deshalb nicht so einfach neu aufladen kann.
Der erste Stellplatz den wir rausgesucht hatten, war direkt am Meer neben einer Strandbar in „Shengjin“. Hier durften wir die Albanische Gastfreundschaft pur erleben.
Man kann auf dem Parkplatz gratis übernachten und konsumiert natürlich in der Bar. Man kann sich jederzeit alles was man möchte selber aus dem Kühlschrank holen und schreibt es dann einfach selber auf einen Deckel mit seinem Namen, den man am Ende dann bezahlt.
Alles völlig auf Vertrauensbasis!
Hier blieben wir 2 Nächte, da Lukas eine Männergrippe erwischte und er sich so ein bisschen auskurieren konnte.
Kruja
Unser nächster Stopp war das Mali Camp in Kruja. Das Camp liegt mega Zentral und doch mitten in der Natur.
Wir haben uns hier für einen Campingplatz entschieden, da es in der Nähe keinen passenden Stellplatz gab.
Gleich am ersten Abend lernten wir ein Pärchen aus Holland kennen und hatten einen super netten Abend mit den beiden. Die zwei sind absolut begeistert von Albanien und halfen auf dem Campingplatz mit und konnten im Gegenzug gratis stehen.
Die beiden konnten uns auch einige super Tipps geben, wofür immer sehr dankbar sind.
Am nächsten Morgen ging es hoch in das Städtchen. Es ist absolut sehenswert und vor allem den „Basar“ fanden wir toll. Zwar ist dieser sehr touristisch und vielleicht auch nicht ganz das, was man sich unter einem Basar vorstellt, es macht aber trotzdem Spaß durch die Gassen zu schlendern und sich die vielen Stände anzuschauen. Wir haben sogar einen kleinen Teppich für Knut gefunden, jetzt sieht er noch gemütlicher aus! 🥰
Außer dem Basar gibt es auch noch eine Festung, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet wenn ihr in Kruja seid.
Wir trafen einen Herrn der angeblich auf der Festung wohnt, dieser zeigte uns gegen eine kleine Spende alles und erzählte dazu noch ein paar spannende Sachen. Außerdem konnten wir dank ihm noch in weitere Gebäude reinschauen, die eigentlich wegen Baustelle für die Öffentlichkeit gesperrt waren.
Berat
Weiter ging es nach Berat, die Stadt der tausend Fenster. Die Fahrt war wieder sehr wild, da wir uns erstmal an den Verkehr in Albanien gewöhnen mussten. Zwar sind die Verkehrsregeln (mehr oder weniger) die selben wie bei uns, ausgelegt werden diese aber meist doch etwas anders. Zum Glück hat Lukas den Fahrstil schon ganz gut drauf. 😉
Auch hier haben wir uns wieder einen kleinen günstigen Campingplatz gesucht, weil es in der nähe der Stadt immer etwas schwieriger ist mit den Stellplätzen und wir auch keine Lust hatten Spät am Abend noch auf Stellplatz Suche zu gehen. So ist alles einfach etwas entspannter und die Einheimischen bekommen so auch etwas Geld.
Berat, die Stadt der tausend Fenster, wurde 1961 offiziell zur Museumsstadt und 2008 zum UNESCO- Welterbe ernannt. Die Stadt steht unter besonderem Schutz: In den 3 Stadtteilen mit den typischen historischen Häusern sind Neubauten verboten.
Berat gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes, wie wir finden auch zurecht!
Wir waren auf jeden Fall voll begeistert, man kann stundenlang durch die unzähligen kleinen Gassen schlendern und entdeckt hinter jeder Ecke wieder irgendetwas neues. Wir lieben solche Städtchen total und fühlen uns immer wie ins Mittelalter zurückversetzt.
Es macht einfach Spaß sich in den Gassen zu verlieren!
Als wir später wieder an unseren Platz zurückkamen, stellte Lukas fest dass unser Reifen Luft verliert und schon fast einen Platten hatte. Wir erklärten dem Besitzer vom Campingplatz (einem sehr netten älteren Herren) mit Händen und Füßen was unser Problem war und er schnappte sich sofort sein Fahrrad um mit uns im Schlepptau zur Reifenreparatur „Gomisteri“ zu fahren, die zum Glück nur ein paar Meter entfernt war.
Er erklärte den Jungs wo das Problem war und 10 Minuten später war unser Reifen wieder heil. Für das ganze haben wir umgerechnet 2,70 € bezahlt und die Schraube konnten wir als Souvenir mitnehmen. 😅
Als krönenden Abschluss des Tages wurden wir am späten Abend noch von tausenden Glühwürmchen überrascht. Wir haben uns so darüber gefreut, da wir bestimmt schon 15 Jahre keine mehr gesehen hatten.
Bogove Wasserfall
Diesen Tipp haben wir von dem netten holländischen Pärchen bekommen.
Am Parkplatz angekommen, winkte uns schon ein kleiner Junge zu, der für 50 Cent auf unser Auto aufpassen wollte. Das war es uns natürlich wert und der Junge freute sich riesig .
Nach einer kleiner Wanderung von ca. 20 Minuten kamen wir am Wasserfall an und waren voll begeistert. Der Platz ist wirklich schön und der Wasserfall führte Mitte Mai wegen der Schneeschmelze richtig viel Wasser, was das ganz noch imposanter machte.
Ich hatte mir vorher schon in den Kopf gesetzt im Pool zu schwimmen und hatte deshalb auch meine Badesachen dabei.
Zwar meinte der Ranger den wir unterwegs trafen, die Wassertemperatur läge bei ca. -2 Grad, das hielt mich aber nicht davon ab ein SEHR erfrischendes Bad zu nehmen.
Das Wasser ist wirklich SAU kalt, trotzdem kann ich es euch nur empfehlen. Wach ist man danach auf jeden Fall! 😉
Wenn ihr unterwegs zum Osumi Canyon seid liegt der Bogove Wasserfall quasi auf dem Weg, daher ist es einen kurzen Zwischenstopp auf jeden Fall wert.
Osumi Canyon
Auf dem Weg in den Canyon kommt man an einigen Aussichtsplattformen vorbei. Hier hat man einen grandiosen Blick in den Canyon.
Der Osumi Canyon gilt auch als der Grand Canyon Albaniens. Er ist ca. 13 km lang und bis zu 80 Meter tief.
Am besten erreicht man den Canyon von Berat aus und die Fahrt dauert ca. 1 Stunde 45 Minuten. Zwar die die Strecke von Berat aus nur ca. 60 km, aber die Straße ist sehr eng und Kurvenreich, weshalb man nicht wirklich schnell fahren kann.
Außerdem solltet ihr bedenken, dass der Canyon eine Sackgasse ist und ihr den ganzen Weg wieder zurück fahren müsst. (Außer ihr seit mit einem Geländefahrzeug unterwegs)
Unser Plan wäre es auch eigentlich gewesen die „Schotterstraße“ weiter nach Permät zu fahren, aber eine paar sehr nette Polizisten wiesen uns darauf hin, dass es mit „Knut“ nicht machbar ist und es besser wäre wieder zurück zu fahren.
Wir suchten uns also einen schönen Stellplatz am Ende der Straße wo wir eine entspannte Nacht verbrachten und fuhren am nächsten Tag die Strecke wieder zurück.
Llogara Pass
Weiter ging es Richtung Süden.
Wir nahmen den Weg über den Llogara Pass (1027 m).
Die Straße führt durch eine wunderschöne Landschaft und man soll angeblich immer wieder einen grandiosen Ausblick auf das Tal haben. Leider war das bei uns nicht der Fall, da bei uns die Sicht gleich Null war. 😅
Es wurde sogar so schlimm, dass wir beschlossen eine Kaffeepause einzulegen da auch noch Sturm dazukam. (Da ist es einfach praktisch wenn man seine Küche mit dabei hat. 😉 )
Je weiter wir nachher Richtung Tal kamen umso besser wurde auch das Wetter und die Sicht auf das Tal. So konnten wir doch noch ein bisschen den tollen Ausblick auf das türkis farbene Wasser und die vielen kleinen Buchten genießen. Es sieht wirklich wunderschön aus!
Die Straße zählt zu den schönsten Straßen Albanien und das können wir nur bestätigen!
Ksamil
Wenn ihr von Albanien aus weiter Richtung auf dem Weg seid, kommt ihr vermutlich auch an dem bekanntesten Badeort Albaniens „Ksamil“ vorbei.
Der Ort ist bekannt für weißen Sandstrand und türkis farbenes Wasser.
Bei uns spielte das Wetter zwar nicht so ganz mit, aber es sieht wirklich super schön aus.
ABER!!!
Kein Ort in Albanien hat uns so schockiert wie dieser…
Es ist so, dass Ksamil völlig vom Tourismus überrannt wurde. Es wurden schicke Hotels aus dem Boden gestampft und alles soweit schick gemacht. Nun ist es aber so, dass es sich die Einheimischen leider nicht mehr leisten können hier zu leben, da die Preise so in die Höhe geschossen sind.
Außerdem war das Müllproblem hier bei weitem am schlimmsten und die Straßenhunde, die sonst immer etwas von den Leuten versorgt werden, sind hier völlig verwahrlost und liegen teilweise tot am Straßenrad. Das scheint auch keinen sonderlich zu interessieren.
Wir waren nach dem Besuch in Ksamil völlig fertig und haben ganz schnell wieder das Weite gesucht. Aber das sind nun mal leider die Schattenseiten des Tourismus.
